Montag, 14. Februar 2011

Südsudan: Minister Jimmy Lemi erschossen

Für den neuen Staat Südsudan
sind es schlechte Vorzeichen. Noch bevor der Staat seine Arbeit aufnehmen konnte, wurde das erste Regierungsmitglied von seinem eigenen Fahrer erschossen. Ein Zeichen, dass noch längst nicht alles in trockenen Tüchern ist und die Gewalt auch noch nicht abgeebbt ist, sie wird wahrscheinlich noch sehr lange anhalten. Jimmy Lemi, Minister für ländliche Entwicklung und Kooperation und ein weiterer Mitarbeiter sollen vom Fahrer getötet worden sein, bevor er sich selbst getötet hatte.
Tote Politiker werden nicht das einzige Problem des neuen Staates sein, der noch nicht einmal einen Namen hat. Es gibt einige Regionen, deren Zugehörigkeit geklärt werden muss ausserdem ist nicht geklärt, wer welchen Teil des Öls bekommen soll, der Sudan ist eine ziemlich ölreiche Gegend. Es ist auch noch eine Frage zu klären. Was ist mit der Sicherheit? Niemand kann behaupten, das Angriffe auf die christliche Bevölkerung des Südsudan plötzlich aufhören werden. Es ist auch nicht damit getan, dass man einen Staat in zwei Hälften teilt, die Mörder sind noch immer vorhanden und sie werden auch nicht durch ignorieren bestraft. Der bekannteste Mörder und Brandstifter ist Umar Hasan Ahmad al-Baschir, gegen den ein internationaler Haftbefehl ausgestellt wurde.
Schon allein die Existenz dieses Haftbefehls macht auch die Situation des neuen Staates deutlich. Die Afrikanische Union hatte 2010 in einer Resolution festgelegt, diesen Haftbefehl zu ignorieren, man hofiert also weiterhin einen Mörder. Was heisst dieser Umstand für den Südsudan? Steht man auf der Seite des islamistischen Nordens? Man möchte beinahe den Eindruck haben, als wenn es für al-Baschir leichter sein könnte, einen Krieg gegen einen Nachbarstaat zu führen, der dazu auch noch christlich geprägt ist, als Teile des eigenen Volkes nieder zumetzeln, das macht es auch nicht besser. Dann stellt sich noch die Frage, wer den Auftrag gegeben hat, den Politiker Jimmy Lemi zu töten.
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