Die arabischen Proteste gehen weiter
Algerien, Ägypten, Tunesien und der Jemen
Wer noch? Die arabische Welt ist im Umbruch, meist getragen von der intellektuellen Elite und der Jugend der Länder, die mit dem Verkrusteten der Gesellschaften nichts mehr zu tun haben wollen und wirkliche Freiheit erzwingen.
Im Grunde ist es eine verspätete Abkehr vom Mittelalter, man macht dort weiter, wo man zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgehört hat. Die ersten Revolutionen und Proteste richteten sich gegen die eigenen Herrscher, die neuen "Herren" waren in den allermeisten Fällen nicht besser, im Gegenteil, sie herrschten mitunter brutaler. An den Herrschaftssystemen hat auch der Westen seinen Anteil. Viele dieser arabischen Länder stand vormals unter britischer oder französischer Herrschaft oder wurde mit erheblichen finanziellen Mitteln am Leben gehalten. Ein gewisser Machtfaktor war jahrzehntelang der Dollar. Nun aber, ungefähr ein Jahrhundert später, bricht dieses System in sich zusammen, die Gesellschaftsordnungen, die sich im Schatten der beiden Weltkriege aufgebaut aber nie entwickelt hatten, brechen nach und nach zusammen. Vor allem, die mittelalterlichen Strukturen der religiösen Staaten kommen langsam ins Wanken, ein Verdienst des Informationszeitalters. Es ist bemerkenswert, was dieses Informationszeitalter bietet, nämlich den Gedanken der französischen Revolution: Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit. Wenn man es so betrachtet, ist die französische Revolution die Urgrossmutter der arabischen Revolutionen, man hat also begriffen.
Viele hätten darauf wetten können, dass als nächstes der Jemen fällt und sich demokratische Strukturen bilden. Mittlerweile aber weiss man, dass Algerien das dringendere Bedürftnis nach Freiheit hat. Auch wenn die herrschende Klasse gewillt ist, ihre Macht zu verteidigen und dabei auf brutale Gewalt setzt, wird sich diese Macht nicht sehr lange halten. 2011 ist das Jahr der Revolutionen und nach Algerien wird noch lange nicht Schluss sein.
Auch in den Palestinensergebieten regt schon etwas. Einzelnen Zeitungsberichten nach gibt es vereinzelt Unmut gegen die palestinensische Führung Abbas und auch die Hamas soll mit Gegenwind rechnen müssen. Für die Israelis sind dies vielleicht gute Nachrichten, wenn sich Palestinenser gegenseitig vermöbeln aber das ist wohl kaum Zweck der Übung. Es ist der Gedanke der Freiheit, der ebenso wenig Platz in den Köpfen der Hamas als auch bei Präsident Abbas hat, sie wollen ihre eigenen Pfründe sichern und vertiefen. Der gemeine Palestinenser tauscht dagegen nur seinen Herren, der Jude geht, der Islamist kommt. Auch hier stehen die Zeichen der Zeit bald auf Sturm. Und anderswo? Wetten sie doch auf die vereinigten, arabischen Emirate.
NachGedacht.Info
Wer noch? Die arabische Welt ist im Umbruch, meist getragen von der intellektuellen Elite und der Jugend der Länder, die mit dem Verkrusteten der Gesellschaften nichts mehr zu tun haben wollen und wirkliche Freiheit erzwingen.
Im Grunde ist es eine verspätete Abkehr vom Mittelalter, man macht dort weiter, wo man zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgehört hat. Die ersten Revolutionen und Proteste richteten sich gegen die eigenen Herrscher, die neuen "Herren" waren in den allermeisten Fällen nicht besser, im Gegenteil, sie herrschten mitunter brutaler. An den Herrschaftssystemen hat auch der Westen seinen Anteil. Viele dieser arabischen Länder stand vormals unter britischer oder französischer Herrschaft oder wurde mit erheblichen finanziellen Mitteln am Leben gehalten. Ein gewisser Machtfaktor war jahrzehntelang der Dollar. Nun aber, ungefähr ein Jahrhundert später, bricht dieses System in sich zusammen, die Gesellschaftsordnungen, die sich im Schatten der beiden Weltkriege aufgebaut aber nie entwickelt hatten, brechen nach und nach zusammen. Vor allem, die mittelalterlichen Strukturen der religiösen Staaten kommen langsam ins Wanken, ein Verdienst des Informationszeitalters. Es ist bemerkenswert, was dieses Informationszeitalter bietet, nämlich den Gedanken der französischen Revolution: Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit. Wenn man es so betrachtet, ist die französische Revolution die Urgrossmutter der arabischen Revolutionen, man hat also begriffen.
Viele hätten darauf wetten können, dass als nächstes der Jemen fällt und sich demokratische Strukturen bilden. Mittlerweile aber weiss man, dass Algerien das dringendere Bedürftnis nach Freiheit hat. Auch wenn die herrschende Klasse gewillt ist, ihre Macht zu verteidigen und dabei auf brutale Gewalt setzt, wird sich diese Macht nicht sehr lange halten. 2011 ist das Jahr der Revolutionen und nach Algerien wird noch lange nicht Schluss sein.
Auch in den Palestinensergebieten regt schon etwas. Einzelnen Zeitungsberichten nach gibt es vereinzelt Unmut gegen die palestinensische Führung Abbas und auch die Hamas soll mit Gegenwind rechnen müssen. Für die Israelis sind dies vielleicht gute Nachrichten, wenn sich Palestinenser gegenseitig vermöbeln aber das ist wohl kaum Zweck der Übung. Es ist der Gedanke der Freiheit, der ebenso wenig Platz in den Köpfen der Hamas als auch bei Präsident Abbas hat, sie wollen ihre eigenen Pfründe sichern und vertiefen. Der gemeine Palestinenser tauscht dagegen nur seinen Herren, der Jude geht, der Islamist kommt. Auch hier stehen die Zeichen der Zeit bald auf Sturm. Und anderswo? Wetten sie doch auf die vereinigten, arabischen Emirate.
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nachgedacht - 13. Feb, 16:00
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