Ägypten: Die Revolution geht zu Ende.
Auch wenn die Verhandlungen weiter gehen
auf der Strasse geht die ägypische Revolution langsam ihrem Ende entgegen, die Luft ist raus und das leben normalisiert sich zusehends. War es das nun etwa?
Die Proteste haben einige alte Kräfte wieder in den Mittelpunkt gerückt, wirklich sypmatisch sind sie aber nicht allen beteiligten. Die Muslimbrüder vollziehen einen unglaublichen, politischen Balanceakt zwischen Islamismus und Realpolitik, manche wollen in ihnen den Wolf im Schafspelz erkannt haben. Mit ihren Vorstößen, im Namen Ägyptens für die Gerechtigkeit zu arbeiten, übertünchen die Muslimbrüder ihre erzkonservative Haltung, noch vor einigen Tagen tauchten Forderungen auf, dass man im Falle eines Umsturzes einen Krieg mit Israel beginnen solle. Heute ist davon keine Rede mehr, heute geben sich selbst die konservativen Muslimbrüder unglaublich demokratisch. Sie tun es so geschickt, dass man sie sogar im Westen als Gesprächspartner akzeptiert. Die einzigen in Ägypten, die die Gefahr zu wittern glauben, sind die Kopten. Schon jetzt fühlen sie sich verraten und verkauft und niemand weiss, was wirklich passieren wird.
Die Revolution wird in ihren eigenen Fußstapfen stecken bleiben. Das system Mubarak ist überall und jeder, der etwas Funktion hatte und Macht ausüben durfte, beinahe jeder Polizist und Beamte in höheren Posten, wird sich dagegen wehren, dass man ihm in Zukunft auf die Finger schaut in seine Rolle in den letzten Jahrzenten hinterfragt. Jetzt kommt die Zeit der Seilschaften und die wird kompliziert und schwer für die neue Regierung werden. Wer da noch seinem Nachbarn traut, ist selbst schuld. Es muss auch wieder einmal der Vergleich mit der ehemaligen DDR herhalten. Zu viele der alten Genossen haben sich mit brüderlicher Westhilfe ihre eigene Nische geschaffen und zu viele der alten Seilschaften konnten sich scheinbar selbst abwickeln. Polizei, Partei, Geheimdienst, beinahe alle hatten sie den "operativen Vorgang Auflösung" unbeschadet überstanden. Es wäre nicht unwahrscheinlich, wenn man sich sogar hilft die ausländischen Parts ägyptischer Seilschaften eine wichtige Rolle spielen würden. Solange man auf einen sanften Übergang besteht, wird sich nicht sehr viel ändern, das ägyptische Tauwetter wird nur kurz währen. Schon jetzt ist die ägyptische Jugend sauer. Aber nicht nur auf die eigene Noch-Führung sondern auch auf den Westen, der eigene Interessen durchsetzen will. Man ist sauer auf die EU, man ist sauer auf die USA.
NachGedacht.Info
auf der Strasse geht die ägypische Revolution langsam ihrem Ende entgegen, die Luft ist raus und das leben normalisiert sich zusehends. War es das nun etwa?
Die Proteste haben einige alte Kräfte wieder in den Mittelpunkt gerückt, wirklich sypmatisch sind sie aber nicht allen beteiligten. Die Muslimbrüder vollziehen einen unglaublichen, politischen Balanceakt zwischen Islamismus und Realpolitik, manche wollen in ihnen den Wolf im Schafspelz erkannt haben. Mit ihren Vorstößen, im Namen Ägyptens für die Gerechtigkeit zu arbeiten, übertünchen die Muslimbrüder ihre erzkonservative Haltung, noch vor einigen Tagen tauchten Forderungen auf, dass man im Falle eines Umsturzes einen Krieg mit Israel beginnen solle. Heute ist davon keine Rede mehr, heute geben sich selbst die konservativen Muslimbrüder unglaublich demokratisch. Sie tun es so geschickt, dass man sie sogar im Westen als Gesprächspartner akzeptiert. Die einzigen in Ägypten, die die Gefahr zu wittern glauben, sind die Kopten. Schon jetzt fühlen sie sich verraten und verkauft und niemand weiss, was wirklich passieren wird.
Die Revolution wird in ihren eigenen Fußstapfen stecken bleiben. Das system Mubarak ist überall und jeder, der etwas Funktion hatte und Macht ausüben durfte, beinahe jeder Polizist und Beamte in höheren Posten, wird sich dagegen wehren, dass man ihm in Zukunft auf die Finger schaut in seine Rolle in den letzten Jahrzenten hinterfragt. Jetzt kommt die Zeit der Seilschaften und die wird kompliziert und schwer für die neue Regierung werden. Wer da noch seinem Nachbarn traut, ist selbst schuld. Es muss auch wieder einmal der Vergleich mit der ehemaligen DDR herhalten. Zu viele der alten Genossen haben sich mit brüderlicher Westhilfe ihre eigene Nische geschaffen und zu viele der alten Seilschaften konnten sich scheinbar selbst abwickeln. Polizei, Partei, Geheimdienst, beinahe alle hatten sie den "operativen Vorgang Auflösung" unbeschadet überstanden. Es wäre nicht unwahrscheinlich, wenn man sich sogar hilft die ausländischen Parts ägyptischer Seilschaften eine wichtige Rolle spielen würden. Solange man auf einen sanften Übergang besteht, wird sich nicht sehr viel ändern, das ägyptische Tauwetter wird nur kurz währen. Schon jetzt ist die ägyptische Jugend sauer. Aber nicht nur auf die eigene Noch-Führung sondern auch auf den Westen, der eigene Interessen durchsetzen will. Man ist sauer auf die EU, man ist sauer auf die USA.
NachGedacht.Info
nachgedacht - 8. Feb, 15:00
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