Donnerstag, 3. Februar 2011

Eskalierende Gewalt in Kairo

Von normalen Zuständen kann niemand reden.
Die Ticker der grossen Zeitungen printeten den ganzen Tag über die neuen Entwicklungen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Bekannt wurde am Morgen des 2. Februars, dass es mindestens 4 Tote gegeben haben soll, ein Grund sind Schläger, die offenbar aus Mubarakanhängern bestanden, möglicherweise auf Befehl gehandelt hatten. Mittlerweile ist auch klar, dass man vor allem Jagd auf Journalisten macht, ein Zeichen, dass das Mubarakregime noch immer an der Macht ist, diese aber schwindet. Rückhalt hat Mubarak nicht einmal mehr bei seinen bisherigen Verbündeten. Selbst in den USA ist man vom Pharao abgefallen. Der Aufstand am Nil wird immer unübersichtlicher, die Situation auch immer gefährlicher. Waren es vor kurzem noch Gegner und Befürworter sowie Werte, die angegriffen wurden, macht man mittlerweile immer mehr auch Jagd auf Journalisten, Manesty International hatte bestätigt, dass auch Nichtregierungsorganisationen von den noch funktionierenden Einheiten der Geheimdienste systematisch durchsucht, geplündert und die Mitarbeiter verhaftet und auch gefoltert werden.
Berichte über Lynchjustiz
Hosni Mubarak weigerte sich bisher, abzutreten und sein eilig ernannter Ministerpräsident hatte nichts besseres zu tun, als sich für die Schäden, Toten und Verletzten zu entschuldigen, Worte, die im Volkszorn ungehört verhallen dürften. Wie es scheint, funkionieren Teile des ägyptischen Rechtsstaates trotz der Unruhen noch immer. So schreibt der Focus, dass der ägyptische Generalstaatsanwalt das Einfrieren von Konten ehemaliger Regierungsvertreter verfügt hatte, ausserdem dürften diese Personen nicht ausreisen. Warum die Justitz ihre Macht nicht nutzt um Mubarak der Anstiftung zu Mord und Zerstörung anzuklagen, ist nicht klar, auch nicht, dass das Militär zögert, als würde es nicht wissen, auf welcher Seite es stehen soll. Ein kleiner Pluspunkt ist, dass man Regimeunterstützer am Prügeln hindert und verhaftet hatte.
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