Panzer in Scharm el Scheich
Zugegeben, die Überschrift
klingt ziemlich martialisch, beinahe so, als wenn Rommels Panzertruppe das Land der Pharaonen besetzt hätte. Dem ist aber nicht so, in Wirklichkeit ist die Lage viel ernster. Das Afrikakorps der Deutschen Wehrmacht unter Generalfeldmarschall Rommel hatte nie Ägypten erreichen können, aber deutsche Urlauber tummeln sich dort schon. Der beliebteste Ferienort in Ägypten ist Scharm el Scheich im Süden der Sinaihalbinsel, eigentlich sehr weit von den Ereignissen in Kairo weg. Dennoch sind in dem Badeort die Panzer aufgefahren worden, ein Zeichen, dass die Sicherheitslage in ganz Ägypten instabil ist. In Kairo regiert der Mob, es haben sich Bürgerwehren gebildet, um vor Plünderungen zu schützen, so wie in Tunesien laufen die Proteste in Ägypten nicht ab. Es ist auch nicht abzusehen, wann die Proteste und gewaltsamen Plünderungen wieder abflauen. Vor allem, nachdem nicht nur politische Gefangene, sondern auch Schwerverbrecher und Islamisten aus den Gefängnissen befreit worden sind, wird sich die Sicherheitslage in dem bis dato relativ stabilen Land wahrscheinlich weiter verschlechtern. Niemand weiss bisher, ob und wann Mubarak abtreten wird und welches Machtvakuum er hinterlässt.
Wie bereits bekannt geworden ist, sind auch westliche Firmen in die Ereignisse involviert. Amnesty International hatte Vodafone heftig angegriffen Vodafones Bereitschaft, das Mobilfunknetz nach Aufforderung durch die Behörden abzuschalten, entlarve "eine schockierende Geringschätzung der Meinungsfreiheit" warf AI Generalsekretär Shetty dem Mobilfunkunternehmen vor. Das wäre dann beinahe dasselbe Prinzip, dem sich Google in China unterworfen hatte, man beisst eben die Hand nicht, die einen füttert. Ob es dafür Konsequenzen für Vodafone gibt? Sicherlich lässt sich ein Teil der Geschehnisse auf das Abschalten der Mobilfunknetze zurückführen und wenn es so ist, dann hat auch Vodavone seine Finger im Spiel.
Dass in Ägypten mittlerweile chaotische Zustände herrschen, ist überall bekannt. Das ägyptische Museum wurde teilweise geplündert, die Armee scheint die einzige Institution zu sein, die noch für wenige Punkte so etwas wie eine Schutzfunktion hat, der Rest der Polizei scheint sich verflüchtigt zu haben. Den normalen Bürger schützt offensichtlich niemand. Also wird man sich selbst schützen müssen. Es ist schwer, zwischen Protesten gegen Mubarak und heillosem Chaos und Zerstörungswut zu trennen. Ob das Land am Nil irgendwann einmal wieder zu sich selbst findet, wer weiss das schon. Zumindest wird es im Moment nicht so sein, sein Ende wird das Chaos erst mit dem Abtreten Mubaraks finden. Dessen Macht schwindet fast stündlich und der Staat hat innerhalb weniger tage seine Autorität verloren. Während Vodafone unterwürfig gehorcht, sendet Al Jazeera einfach weiter, trotz Sendeverbot der verbliebenen ägyptischen Behörden.
NachGedacht.Info
klingt ziemlich martialisch, beinahe so, als wenn Rommels Panzertruppe das Land der Pharaonen besetzt hätte. Dem ist aber nicht so, in Wirklichkeit ist die Lage viel ernster. Das Afrikakorps der Deutschen Wehrmacht unter Generalfeldmarschall Rommel hatte nie Ägypten erreichen können, aber deutsche Urlauber tummeln sich dort schon. Der beliebteste Ferienort in Ägypten ist Scharm el Scheich im Süden der Sinaihalbinsel, eigentlich sehr weit von den Ereignissen in Kairo weg. Dennoch sind in dem Badeort die Panzer aufgefahren worden, ein Zeichen, dass die Sicherheitslage in ganz Ägypten instabil ist. In Kairo regiert der Mob, es haben sich Bürgerwehren gebildet, um vor Plünderungen zu schützen, so wie in Tunesien laufen die Proteste in Ägypten nicht ab. Es ist auch nicht abzusehen, wann die Proteste und gewaltsamen Plünderungen wieder abflauen. Vor allem, nachdem nicht nur politische Gefangene, sondern auch Schwerverbrecher und Islamisten aus den Gefängnissen befreit worden sind, wird sich die Sicherheitslage in dem bis dato relativ stabilen Land wahrscheinlich weiter verschlechtern. Niemand weiss bisher, ob und wann Mubarak abtreten wird und welches Machtvakuum er hinterlässt.
Wie bereits bekannt geworden ist, sind auch westliche Firmen in die Ereignisse involviert. Amnesty International hatte Vodafone heftig angegriffen Vodafones Bereitschaft, das Mobilfunknetz nach Aufforderung durch die Behörden abzuschalten, entlarve "eine schockierende Geringschätzung der Meinungsfreiheit" warf AI Generalsekretär Shetty dem Mobilfunkunternehmen vor. Das wäre dann beinahe dasselbe Prinzip, dem sich Google in China unterworfen hatte, man beisst eben die Hand nicht, die einen füttert. Ob es dafür Konsequenzen für Vodafone gibt? Sicherlich lässt sich ein Teil der Geschehnisse auf das Abschalten der Mobilfunknetze zurückführen und wenn es so ist, dann hat auch Vodavone seine Finger im Spiel.
Dass in Ägypten mittlerweile chaotische Zustände herrschen, ist überall bekannt. Das ägyptische Museum wurde teilweise geplündert, die Armee scheint die einzige Institution zu sein, die noch für wenige Punkte so etwas wie eine Schutzfunktion hat, der Rest der Polizei scheint sich verflüchtigt zu haben. Den normalen Bürger schützt offensichtlich niemand. Also wird man sich selbst schützen müssen. Es ist schwer, zwischen Protesten gegen Mubarak und heillosem Chaos und Zerstörungswut zu trennen. Ob das Land am Nil irgendwann einmal wieder zu sich selbst findet, wer weiss das schon. Zumindest wird es im Moment nicht so sein, sein Ende wird das Chaos erst mit dem Abtreten Mubaraks finden. Dessen Macht schwindet fast stündlich und der Staat hat innerhalb weniger tage seine Autorität verloren. Während Vodafone unterwürfig gehorcht, sendet Al Jazeera einfach weiter, trotz Sendeverbot der verbliebenen ägyptischen Behörden.
NachGedacht.Info
nachgedacht - 30. Jan, 22:00
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