Sonntag, 12. Dezember 2010

Bombenanschlag in Schweden

Ist der Terrorismus nun in Europa
angekommen? Quasi vor der eigenen Haustür gab es am 11. Dezember einen Selbstmordanschlag, der »nur« geringen Schaden verursacht hat. Ist es wirklich nur Glimpflichkeit? Wohl kaum. Es ist un d bleibt ein Selbstmordanschlag, über den Attentäter ist bisher nichts bekannt geworden. Für manche Weblogs mag die Wirkung vielleicht gering sein und diverse Kommentare im Internet relativieren die mediale Wirkung des öffentlichen Suizids, in Wirklichkeit dürfte die Sache vielleicht viel schlimmer sein.
Noch immer geht es um »Rache für die Mohammed Karikaturen«, ausserdem wollte der offenbar in Schweden lebende Attentäter Rache für die schwedische Beteiligung in Afghanistan nehmen. Von welcher Seite soll man die Sache betrachten? Auf der einen Seite sieht man beleidigte Leberwürste Muslime, welche die impertinente Intoleranz besitzen, alles, was nicht in ihrem Sinne ist, abzulehnen und zu bekämpfen und mit Vorliebe in die Luft zu sprengen, auf der anderen Seite sieht man Deppen Menschen, bei denen man meinen kann, sie sie sind nahezu freiwillig psychotisch geworden und sprengen sich lieber in die Luft, anstatt sich mit dem anderen auseinander zu setzen.
Auf schleichende Art und Weise wird ein Glaubenskrieg nach Europa getragen, der noch nie dagewesen ist und auf brutale Weise wird klar gemacht, welche Ansprüche gestellt werden. Die Weltoffenheit westlich geprägter Gesellschaften, Schweden gehört dazu, offenbart hier ihre grösste Schwäche, die nur mit erheblichen Aufwand von Mensch und Material gesichert werden kann. Sicherheit ist teuer, aufwendig und leider auch notwendig. Mitunter kann man das Gefühl haben, »da draussen« entsteht ein neues Mittelalter. Man kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn radikale Muslime von Kreuzfahrern sprechen und in den meisten Fällen kaum wissen, was Kreuzfahrer sind. Es ist nicht wirklich gesund, wenn man sich auf Fakten beruft, die nahezu tausend Jahre zurück in der Vergangenheit liegen und von denen man meint, dass die Menschheit sie überwunden hat. Dem ist aber nicht so, viel eher ist es aber die Tatsache, dass der kleine Prozentsatz radikaler Muslime gedanklich noch im Mittelalter steckt.
Apropos Mittelalter. Da fallen doch zwei Dinge ein. Vielleicht sollte man diese im »gemäßigten Islam« auch verinnerlichen, wenn man dazu in der Lage ist. Da ist als erstes die Vergangenheit des Christentums, der Missbrauch von Macht, die ureigene Dummheit des Christentums, wenn es um Toleranz geht und die Brutalität, mit der die eigene Macht durchgesetzt wurde, gegen das Volk, andere Königreiche, mitunter gegen sich selbst. Die andere Seite ist das Wissen und die Bildung der meisten (auch radikalen) Imame, die weitaus höher ist, als jene der normalen Muslime und daraus resultiert, dass Wissen Macht ist und Nichtwissen eben auch nichts macht. Eine Tatsache, der sich vergangene Könige und Päpste sehr wohl bewusst wahren und nach denen sie ihre Brutalität ausrichteten. Die Hexenverbrennung ist ein Beispiel für Volkes Dummheit und Machtmissbrauch der Eliten. Und der Islam? Kaum ein Selbstmordattentäter wird sich bewusst sein, dass es nur eine kleine, reiche und gierige Oberschicht gibt, denen es egal ist, wer sich ins Paradies sprengt, sie wissen aber um die Wirkung der Märtyrer und die Größe der eigenen Macht. Es spielt dabei keine Rolle, ob sie sich Taliban, Imam, Papst oder Politiker nennen, die Religion und der Glaube sind nur vorgeschobene Gründe.
Dasselbe kann kam vom schwedischen Sebstmordattentäter sagen. Wusste er was er tut? Es bleiben Zweifel. In einer Drohbotschaft sprach er davon, dass »Kinder, Töchter und Schwestern« sterben müssen. Warum muss man Kinder, Töcher und Schwestern töten? Sollten dann im Gegenzug, aus Gründen blinder Rache und noch blinderem Hass Moscheen gesprengt und »Andersgläubige« konzentriert inhaftiert und einer Endlösung zugeführt werden?
Es gibt einen fast zweitausend Jahre alten Spruch, mit denen man sich vom radikalen Flachsinn dieser Welt distanzieren kann.
Verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.

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