Donnerstag, 24. März 2011

Jeremy Morlock - US-Kriegsverbrecher

Macht es eigentlich einen Unterschied,
ob ein Mörder eine Uniform trägt oder in Zivil seine Opfer vom Leben in den Tod befördert? Es macht, zumindest in den USA. Während zivile Mörder meist mit der Giftspritze hingerichtet werden oder wenigstens nicht mehr lebend aus dem Gefängnis kommen, haben Soldaten, die aus niederen Gründen getötet haben, die Chance, nach wenigen Jahren das Gefängnis zu verlassen. Jeremy Morlock ist solch ein Fall. Zusammen mit einigen anderen Kameraden hatten sie den Plan gefasst, wehrlose Afghanen zu töten, aus purer Mordlust.
Das Kill Team hat es sogar in die englischsprachige Wikipedia geschafft, eine sehr grausige Ehre. Dabei sind Morlock und Kumpane nicht einmal die ersten US-Soldaten, die sich vor einem Gericht wegen diverser Straftaten verantworten müssen.
Die Morde der Soldaten können sich mit dem Folterskandal in Abu Ghraib einreihen. Auch wenn nach die Sache nach einigen Jahren aus dem Fokus der Öffentlichkeit gerückt wurde, vergessen ist er sicherlich noch lange nicht und aufgearbeitet schon gar nicht. Wie viele Straftaten wurden von Angehörigen der US-Streiten begangen? Straftaten, die vertuscht, verschwiegen und nie aufgeklärt wurden? Es gibt eine Menge und die meisten Täter kommen unbehelligt davon.
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purersternenstaub (Gast) - 24. Mär, 23:19

Wie wahr!
Bis Oktober 2010 hatte ich sechs Jahre für das US-Militär gearbeitet (Bewachung). In diesen Jahren habe ich mit unzähligen Soldaten zu tun gehabt, die entweder kurz davor waren, in den Irak bzw. nach Afghanistan zu fliegen - oder eben grade von dort zurückkamen. Besonders abends/nachts, wenn diese Menschen betrunken zurück in die Kasernen kamen, mußten ich und mein Kollege uns Geschichten anhören, die ich nur schwer glauben konnte und kann...und mir ist mehr als einmal der Kragen geplatzt.

Du hast mehr als recht, wenn du sagst, daß die meisten Täter unbehelligt davon kommen. Das liegt daran, daß ein solches Verhalten in Army-Kreisen oft als heldenhaft gilt. Die Anklage und Verurteilung von Morlock war nur Makulatur. Glaub mir - er gilt als Held.
Was will man auch anderes von einer Armeekultur erwarten, die die Bewohner des Irak und Afghanistans als "sand niggers" bezeichnet und sich mehr Gedanken um die Anzahl der zur Auswahl stehenden Saucen in den US-Basen Afghanistans macht als darum, welche psychischen Auswirkungen es hat, wenn man ein Maschinengewehr in die Gesichter unzähliger Kinder hält - und sich daran auch noch mit glänzenden Augen erinnert?

Ich bin sehr froh, daß ich diese "Menschen" nicht mehr sehen muß.

nachgedacht - 24. Mär, 23:43

Es soll jetzt keinesfalls

klischeehaft klingen, aber du tust mir leid!
Für einen Leser scheint es schon gruselig zu sein, von Kriegserlebnissen zu lesen, quasi aus dritter Hand. Solche Menschen noch persönlich zu kennen, das stelle ich mir wirklich unheimlich vor. Ich kann es dir sehr gut nachfühlen, diese Menschen nicht mehr sehen zu müssen.

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