Freitag, 10. Juni 2011

EHEC - die verpasste Chance von al Kaida

Eine kleine Meldung ging um die Welt
aber die hatte es in sich. EHEC, ein eigentlich harmloses Bakterium killte in Deutschland mehr als dreissig Personen und infizierte mehrere tausend. Alle Welt schaute wie gebannt nach Deutschland und wartete ab, was die Gurkenpest da eigentlich mit dem Menschen veranstaltete. EHEC tötete nicht nur, es vernichtete auch und zwar menschliche Arbeit, Gemüse in Millionenhöhe war plötzlich gefährlich und wertlos geworden. Nein, hungern mussten die Menschen nicht, aber es zeigte sich, wie wenig man in Deutschland von einem wirklich gelungenen und professionellen Krisenmanagement verstand. Das Umhergeirre auf der Suche nach dem Killerkeim war schon sehenswert und irgendwann wird sich irgendein Autor hinsetzen und einen schrecklich interessanten Film darüber drehen.
Aber die deutschen Behörden sind nicht die einzigen, die eine Chance gründlich verschlafen und nicht genutzt haben. Man kann eigentlich nur vom Glück reden, dass sich nicht auch Al Kaida für EHEC interessiert hat. Ja, es ist Glück. Was wäre passiert, wenn mit den ersten Meldungen um tote Menschen irgend eine Zeitung oder eine Behörde plötzlich ein Bekennerschreiben in die Hände bekommen hätte? Was wäre passiert, wenn die Menschen von diesem Bekennerschreiben Wind bekommen hätten?
Biowaffenanschlag mit EHEC
Im Grunde können deutsche Sicherheitsbehörden froh sein, dass dies nicht der Fall war. Im Moment verschmähen die Deutschen lediglich ihr Gemüse und man macht sich Gedanken, wie Sprossen, Gurken und Tomaten in Zukunft gedüngt werden, auch die Frage nach der Entsorgung von Gülle kam schon auf. Aber was wäre gewesen, wenn man den Menschen in den Kopf gesetzt hätte, es würde sich um einen Anschlag handeln? Wahrscheinlich hätte es Massenparanoia gegeben und nicht wenige hätten komplett auf Gemüse und Obst verzichtet. Man hätte sich ausrechnen können, dass der Lebensmittelabsatz in Deutschland zwischenzeitlich zusammengebrochen wäre und auch das gesellschaftliche Leben hätte für eine kurze Zeit unter einem vermeintlichen Biowaffenanschlag gelitten. Vielleicht wären Preise für andere Lebensmittel in astronomische Höhen geklettert, weil schlaue Mitmenschen bunkern bis der Keller überläuft. Auch das soziale Leben hätte Schaden genommen.
Für potentielle Verfasser eines fingierten Bekennerschreibens wäre es wahrscheinlich ein Heidenspass geworden, ob man sie erwischt hätte, ist sehr fraglich. Klar wäre aber gewesen, dass die Behörden in die vollkommen falsche Richtung ermittelt hätten. Man wäre dann nicht von einem Biohof in Bienenbüttel ausgegangen, sondern es hätte wahrscheinlich jeder überprüft werden müssen, der irgendwann einmal direkt oder indirekt in den Herstellungs- oder Transportprozess des verdächtigen Gemüses involviert gewesen sein könnte, ebenso die vermeintliche Herkunft der angeblichen Biowaffe. Der Aufwand, den man betrieben hätte, wäre ungleich gigantischer gewesen als das, was man jetzt gerade veranstaltet und man hätte wahrscheinlich europaweit gefahndet und geforscht. Man ist sich aber relativ sicher, nicht Opfer eines Anschlages gewesen zu sein, auch wenn dies zwischenzeitlich zur Diskussion stand.
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