Donnerstag, 10. Dezember 2009

Geheim, geheimer, TF 47

Dass gleich die halbe Welt einen Aufstand um ein paar tote Afghanen macht
kann mancher Verantwortliche bei der Bundeswehr sicherlich nicht verstehen. Besser wäre allerdings die Aussage, manche können es nicht und einige wollen es nicht verstehen. Schliesslich ist es notwendiger Kollateralschaden.
Der Kollateralschaden hat offensichtlich Mehode. Zwar nicht für die Nato, aber dafür würden Schäden diesem Charakters einen grundlegenden Strategiewechsel der Taliban anzeigen. Immerhin, betreibt man kräftige Augenwischerei, würden tatsächlich die radikalislamischen Taliban als Opfer der Wehrmacht Bundeswehr in die Luft gebombt worden sein. Besser kann das Märtyrertum und das Rennen um die 69 Jungfrauen nicht beginnen. Defacto haben die Taliban die Natotruppen in Person von Oberst Klein kräftig an der Nase herumgeführt und während man in Berlin um Schuld und Schadensregulierung streitet, kommt nach und nach ans Licht, dass eine geheime Kommandotruppe der Bundeswehr mit dem Kürzel TF 47 ihre pulverbehafteten Finger im Spiel hatte. Es drängt sich beinahe der Verdacht auf, als wenn diese Truppe ebenfalls an der Nase herumgeführt wurde. So blid, wie es verschiedene Zeitungen es im Grunde darstellen, kann ein Informant, ob er nun wirklich dazu gehört, oder Afghane ist, nicht sein. Ergo, es kann nur ein gut geplantes Theater gewesen sein. Vor allem, wenn man die Möglichkeiten der Aufklärung in Betracht zieht. Wären dann derartige Fehlentscheidungen noch möglich oder ist der Befehl, mehr als einhundert Menschen zu töten, gerechtfertigt. Oberst Klein muss, aus heutiger Sicht gesehen, mehr als nur auf dem einen Auge blind gewesen sein.
Für Verteidigungsminister Guttenberg sind die Details, die über seine höchst geheime Gommandotruppe KSK bekannt werden, mit Sicherheit nicht wirklich angenehm. Die Unannehmlichkeiten sind allerdings nicht nur für die deutsche OKW Führung zu werten, sondern für die Nato und ihre Feindaufklärung insgesamt. Es geht bei weitem auch nicht um das alberne Wer wusste was und warum wusste wer was warum und wann sondern darum, wie man verhindern kann, dass sich die Natotruppen zu Besatzern für die Weltöffentlichkeit zu mordenden Kriegsverbrechern machen. Gesichert ist die Erkenntnis, dass die Taliban wissen, wie sie die öffentliche Meinung manipulieren können, diese hat sich allerdings noch nicht überall herum gesprochen und während man sich in Deutschland in Schuldzuweisungen übt, wird der nächste Streich sicherlich irgendwo bereits vorbereitet.
Fakt ist allerdings auch, sollte sich die Geschichte tatsächlich so zugetragen haben, dass man sehr gute Kenntnisse von der Befehlsstruktur der KSK und ausgezeichnete Menschenkenntnis haben muss und das setzt Spione in den Reihen der Bundeswehr voraus. Die Rolle des Oberst Klein bleibt dabei weiterhin geheimnisvoll und liefert in Zukunft sicherlich genug Stoff für so manchen Thriller.
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