Zivilcourage, die morgen wieder vergessen ist.
Es ist nicht die erste Prügelei
die in München stattfand und bei der Menschen ernsthaft zu schaden kam und es wird auch nicht die letzte sein.
Er hat nicht weggeschaut. schreibt die Süddeutsche und beschreibt damit etwas, was in den meisten deutschen Grosstädten nicht selbstverständlich ist, jene besagte Zivilcourage. Am Ende war der 50jährige tot, weil er geholfen hat. Geht es in Deutschland immer so ungesittet zu?
Es wäre falsch zu behaupten, niemand wüsste, woher die Gewalt kommt, die verantwortlichen Politiker wissen es genau aber sie tun auch alles, damit es so bleibt. Das ist keine Frage irgendwelcher Verschwörungspraktiker, es ist eine Tatsache. Wolfgang Bosbach nutzt die Vorfälle natürlich dazu, um weitere Überwachungsmaßnahmen von öffentlichen Verkehrsmitteln zu fordern, ein Punkt, der der beinahe zwanghaften Überwachungssucht des Bundesinnenministers neuen Auftrieb geben könnte. Mittlerweile geht es hier um Mord und die Sittlichkeit der niedrigsten Stufe dürfte den Aktionismus um Jugendkriminalität weiter befeuern.
Man sollte sich auch erinnern, daß Jugendkriminalität ähnlicher Dimension in Ostdeutschland mit der Wiedervereinigung aufgekommen war. Es war vielen Bewohnern der Leipziger und Berliner Plattenbauten klar, daß »die Jugendlichen nur noch auf der Straße herumlungern«, sobald sie nichts mehr zu tun hätten. Tatsächlich wurden beispielsweise in Leipzig unzähliche Jugendclubs und sonstige Beschäftigungsmöglichkeiten abgewickelt,kurze Zeit später stieg in den betreffenden Gebieten die Jugendkriminalität. Ein trauriges Beispiel wäre hierfür die Anfang der 1990er Jahre gebildete Allkaufclique im Plattenbaugebiet Leipzig-Grünau. Tatsache ist, daß hier 12-20jährige, die zuvor betreut wurden, nach der Wende auf sich selbst gestellt, Straftaten wie Körperverletzung, Diebstahl, Raub und Drogenhandel begangen hatten. Die Bemühungen der Stadt Miltitz in dieser Zeit führten dazu, daß sich eher die Polizei um die Jugendlichen kümmerte und man die letzte Möglichkeit einer außerschulischen Betreuung kurzerhand verwarf. Kriminell sind einige der ehemaligen Jugendlichen bis heute. Und in München?
Mit Sicherheit haben die Täter ein ähnliches Leben hinter sich. Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es keinen Menschen, der den Tätern jemals Grenzen aufgezeigt hat. Vielleicht lernen sie es während ihrer, sicherlich länger dauernden Haft, was es heisst, zu respektieren und sich wie Menschen zu benehmen.
Dem Opfer der Prügelei auf dem S-Bahnhof Sollm wird es allerdings kaum etwas nützen. Vielleicht wird ein Zeichen gesetzt, ihm dennoch eine Auszeichung für Zivilcourage zu verleihen. Profitieren würde vielleicht das öffentliche Gewissen.
NachGedacht Info
die in München stattfand und bei der Menschen ernsthaft zu schaden kam und es wird auch nicht die letzte sein.
Er hat nicht weggeschaut. schreibt die Süddeutsche und beschreibt damit etwas, was in den meisten deutschen Grosstädten nicht selbstverständlich ist, jene besagte Zivilcourage. Am Ende war der 50jährige tot, weil er geholfen hat. Geht es in Deutschland immer so ungesittet zu?
Es wäre falsch zu behaupten, niemand wüsste, woher die Gewalt kommt, die verantwortlichen Politiker wissen es genau aber sie tun auch alles, damit es so bleibt. Das ist keine Frage irgendwelcher Verschwörungspraktiker, es ist eine Tatsache. Wolfgang Bosbach nutzt die Vorfälle natürlich dazu, um weitere Überwachungsmaßnahmen von öffentlichen Verkehrsmitteln zu fordern, ein Punkt, der der beinahe zwanghaften Überwachungssucht des Bundesinnenministers neuen Auftrieb geben könnte. Mittlerweile geht es hier um Mord und die Sittlichkeit der niedrigsten Stufe dürfte den Aktionismus um Jugendkriminalität weiter befeuern.
Man sollte sich auch erinnern, daß Jugendkriminalität ähnlicher Dimension in Ostdeutschland mit der Wiedervereinigung aufgekommen war. Es war vielen Bewohnern der Leipziger und Berliner Plattenbauten klar, daß »die Jugendlichen nur noch auf der Straße herumlungern«, sobald sie nichts mehr zu tun hätten. Tatsächlich wurden beispielsweise in Leipzig unzähliche Jugendclubs und sonstige Beschäftigungsmöglichkeiten abgewickelt,kurze Zeit später stieg in den betreffenden Gebieten die Jugendkriminalität. Ein trauriges Beispiel wäre hierfür die Anfang der 1990er Jahre gebildete Allkaufclique im Plattenbaugebiet Leipzig-Grünau. Tatsache ist, daß hier 12-20jährige, die zuvor betreut wurden, nach der Wende auf sich selbst gestellt, Straftaten wie Körperverletzung, Diebstahl, Raub und Drogenhandel begangen hatten. Die Bemühungen der Stadt Miltitz in dieser Zeit führten dazu, daß sich eher die Polizei um die Jugendlichen kümmerte und man die letzte Möglichkeit einer außerschulischen Betreuung kurzerhand verwarf. Kriminell sind einige der ehemaligen Jugendlichen bis heute. Und in München?
Mit Sicherheit haben die Täter ein ähnliches Leben hinter sich. Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es keinen Menschen, der den Tätern jemals Grenzen aufgezeigt hat. Vielleicht lernen sie es während ihrer, sicherlich länger dauernden Haft, was es heisst, zu respektieren und sich wie Menschen zu benehmen.
Dem Opfer der Prügelei auf dem S-Bahnhof Sollm wird es allerdings kaum etwas nützen. Vielleicht wird ein Zeichen gesetzt, ihm dennoch eine Auszeichung für Zivilcourage zu verleihen. Profitieren würde vielleicht das öffentliche Gewissen.
NachGedacht Info
nachgedacht - 14. Sep, 11:35
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