Dienstag, 7. Juli 2009

Der urigurische Genozid in China

Die ganze Welt starrt auf China
und muß tatenlos zuschauen, wie ein Volk im Reich der Mitte niedergeknüppelt wird. Es kommen einige Erinnerungen hoch, an den Platz des himmlischen Friedens und es gibt einige Parallelen zum Massaker vor 20 Jahren.
Bisher sollen es über 150 Todesopfer gegeben haben und bei Massenverhaftungen sollen über 1400 Personen inhaftiert worden sein. Für die Ausschreitungen macht man sich gegenseitig verantwortlich, einerseits beschuldigt der Uigurische Weltkongress die chinesische Regierung, die Ausschreitungen zu forcieren, andererseits macht die Regierung in Peking die im Exil lebenden Uriguren für die Ausschreitungen verantwortlich. Kann es nicht einfach noch etwas anders sein? Ria Novosti berichtete vom Tod zweier urigurischen Fabrikarbeiter, die der Grund für die Demonstrationen sein sollen. Es gibt noch einen anderen, plausibleren Grund, für den China selbst verantwortlich ist.
Bekannt ist, dass die Uriguren von der chinesischen Regierung verfolgt und auf eigenem Territorium an die Wand gedrängt werden. Vor allem benutzt die chinesische Regierung die zahlenmäßige Übermacht der Han Chinesen, um die muslimische Minderheit an den Rand zu drängen. Interessant ist, auf welche Weise man in Peking es offensichtlich versteht, die ausländische Presse, mitunter unterschwellig für sich arbeiten zu lassen. Der Artikel der Seite Noows.de liest sich beinahe, als hätte ihn die chinesische Nachrichtenagentur selbst verfasst. Hat diechinesische Bereitschaftspolizei wirklich nur randalierende Muslime vermöbelt, die vor ausländischen Journalisten protestieren wollten? Kein Wort darüber, dass Amnesty International Aufklärung von der chinesischen Regierung verlangt.
Vollkommen anders liest sich die Meldung von Tagesschau.de Dabei sollte auch klar sein, daß die Zahlen über die Ausschreitungen wahrscheinlich weitaus höher liegen können und die meisten Fakten über die gewalttätigen Proteste der zensur zum Opfer gefallen sind.
Was bisher niemand bedacht hatte ist der Punkt, daß China sich mit Hilfe der Gruppe der Han Chinesen der uriguren zu entledigen versucht. Die ethnische Minderheit soll, so scheint es, still und leise »Überrannt« werden, nur hat niemand in Peking damit gerechnet, daß sich die Uriguren auf derart lautstarke Weise Gehör verschaffen. Man könnte den Hintergrund der Proteste beinahe als Genozid bezeichnen. Es ist ein Vorgang, der so schleichend und leise voran schreitet, daß auch niemand auf die Idee kommen könnte, die Uriguren würden aus der chinesischen Gesellschaft entfernt.
Rebiya Kadeer, Vorsitzende des Uigurischen Weltkongresses macht den Genozid deutlich: Sie zerstören unsere Kultur. Der urigurische Streit ist mittlerweile auch bei Wikipedia angekommen, in dem die Neutralität eines Artikels über Rebiya Kadeer angezweifelt wird. Parallel dazu fällt manchem nicht sonderlich auf, daß die urigurischen Proteste von Seiten der chinesischen Regierung mit den abenteuerlichsten Begründungen kriminalisiert werden. Ebenso die tibetanischen Freiheitsbemühungen, die neben den urigurischen Protesten an Brisanz und Aktualität nichts eingebüßt haben.
Gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Tibet, Armenien und Uriguren? Nein, in allen Fällen wird das Contra sehr hart bestraft.
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