Deutschland, deine Nitrate
Mit absoluter Gründlichkeit beackert und düngt der deutsche Bauer
seine Scholle. Effizient und viel soll es sein und um das zu erreichen, bedarf es auch einiger Mittel, um die Früchte seiner Arbeit auch wachsen zu lassen. Was er dazu einsetzt? Hauptsächlich sind es Gülle und Kunstdünger, mit dem er das Saatgut sprießen lässt. In ländlichen Gegenden ist das Resultat seiner Arbeit mitunter tagelang in aller Nasen, wenn er Gülle über die Äcker verteilt. Aber es sind nicht nur deutsche Güllebauern, die mit den tierischen Hinterlassenschaften ihre Böden pushen.
Was übrig bleibt, versickert im Grundwasser. Es sind Nitrate, deren Werte in den letzten Jahren unaufhörlich gestiegen sind und an fast 30% der Messstellen Werte verzeichnen, die über das hinaus gehen, was von der EU festgelegt wurde. Nitrate und Phosphor sind im Boden kaum abbaubar und gelangen nicht nur zurück auf den Teller sondern landen letztlich auch in den Meeren, wo sie gefährliche Algenblüten begünstigen.
Ob es Konsequenzen gibt?
Der nächste Streit mit der EU ist vorprogrammiert denn Brüssel hat die Bundesrepublik deswegen bereits im letzten Jahr verklagt. Schlau ist das Bundesumweltministerium, wenn Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) von sich gibt, man habe die Landwirtschaft als Verursacher im Auge. Die Absichtserklärungen, »stärker gegensteuern zu wollen« ist zwar nobel aber in gewisser Weise und in Anbetracht der Situation ein Scherz. Das Ministerium weiss, dass die fachgerechte Entsorgung von Gülle ein teures Unterfangen ist und mit zusätzlichen Umweltbelastungen einhergeht. Nicht selten sind Entsorgungswege von über 100 km zu Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, Gülle zu beseitigen. Vor allem ist nicht immer klar, wer wieviel für den Mist zahlen muss, hier gibt es große, regionale Unterschiede. Da fällt es beinahe nicht ins Gewicht, dass das Geschäft mit tierischen Hinterlassenschaften ein lukratives Geschäft ist. Selbst aus den Niederlanden gibt es Importe von Gülle, weil die Regelungen beim Nachbarn weitaus strenger sind als hierzulande.
Letztlich war es eine Frage des Lobbytums, das zu Deutschlands Nitratproblem beitrug. Vielleicht wäre es besser, die Ursachen der Nitratbelastung zu beseitigen, anstatt mit ihnen zu handeln und die Symptome mit witzigen Gesetzen und ministerialen Überlegungen zu bekämpfen. Unsere Kinder würden es uns vielleicht danken.
NachGedacht.Info
seine Scholle. Effizient und viel soll es sein und um das zu erreichen, bedarf es auch einiger Mittel, um die Früchte seiner Arbeit auch wachsen zu lassen. Was er dazu einsetzt? Hauptsächlich sind es Gülle und Kunstdünger, mit dem er das Saatgut sprießen lässt. In ländlichen Gegenden ist das Resultat seiner Arbeit mitunter tagelang in aller Nasen, wenn er Gülle über die Äcker verteilt. Aber es sind nicht nur deutsche Güllebauern, die mit den tierischen Hinterlassenschaften ihre Böden pushen.
Was übrig bleibt, versickert im Grundwasser. Es sind Nitrate, deren Werte in den letzten Jahren unaufhörlich gestiegen sind und an fast 30% der Messstellen Werte verzeichnen, die über das hinaus gehen, was von der EU festgelegt wurde. Nitrate und Phosphor sind im Boden kaum abbaubar und gelangen nicht nur zurück auf den Teller sondern landen letztlich auch in den Meeren, wo sie gefährliche Algenblüten begünstigen.
Ob es Konsequenzen gibt?
Der nächste Streit mit der EU ist vorprogrammiert denn Brüssel hat die Bundesrepublik deswegen bereits im letzten Jahr verklagt. Schlau ist das Bundesumweltministerium, wenn Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) von sich gibt, man habe die Landwirtschaft als Verursacher im Auge. Die Absichtserklärungen, »stärker gegensteuern zu wollen« ist zwar nobel aber in gewisser Weise und in Anbetracht der Situation ein Scherz. Das Ministerium weiss, dass die fachgerechte Entsorgung von Gülle ein teures Unterfangen ist und mit zusätzlichen Umweltbelastungen einhergeht. Nicht selten sind Entsorgungswege von über 100 km zu Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, Gülle zu beseitigen. Vor allem ist nicht immer klar, wer wieviel für den Mist zahlen muss, hier gibt es große, regionale Unterschiede. Da fällt es beinahe nicht ins Gewicht, dass das Geschäft mit tierischen Hinterlassenschaften ein lukratives Geschäft ist. Selbst aus den Niederlanden gibt es Importe von Gülle, weil die Regelungen beim Nachbarn weitaus strenger sind als hierzulande.
Letztlich war es eine Frage des Lobbytums, das zu Deutschlands Nitratproblem beitrug. Vielleicht wäre es besser, die Ursachen der Nitratbelastung zu beseitigen, anstatt mit ihnen zu handeln und die Symptome mit witzigen Gesetzen und ministerialen Überlegungen zu bekämpfen. Unsere Kinder würden es uns vielleicht danken.
NachGedacht.Info
nachgedacht - 3. Jan, 12:17
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