Freitag, 5. Dezember 2014

Zur Hölle mit den tödlichen Funkamateuren in Zeitlofs-Roßbach!

Sie töten unseren Verstand! Sie brutzeln unsere Kinder und verkohlen unsere heilige Heimat
Oder so ähnlich mag die Hysterie in Franken fröhlich Stilblüten treiben. Genauer gesagt, im fränkischen Zeitlofs-Roßbach. Dort hat nämlich die lokale Politik beschlossen, dass man Amateurfunk nicht haben will, weil es das Auge von so manchem Einwohner aufs Gröbste beleidigt und ausserdem geheimnisvolle Erdstrahlen die einhundert Mobilfunktelephone einiger frankischer Leser in der Strahlungsleistung schlägt.
Wir brauchen keinen Amateurfunk!
Natürlich nicht. Gar keinen Verstand Funk.
Ein paar ernst gemeinte Punkte zum Thema, wobei man sich letztlich fragen muss, an welcher Stelle der Erdscheibe dem Lieben Gott die Intelligenz und Weisheit abhanden kam:
Erstens, ohne Amateurfunk, ohne die Bastler, Ingenieure mit AFU-Lizenz, ohne die Funkpioniere vergangener Zeiten würde es heute kaum das allseits beliebte mobile Internet noch drahtlose Medien in der bekannten Form geben.
Zweitens, Amateurfunk ist gelebte Völkerverständigung, wovon man in Zeitlofs-Roßbach offensichtlich noch nichts gehört hat. Was der Bauer nicht kennt..
Drittens, Funkamateure sind meistens die ersten, die nach Katastrophen die erste Kommunikation herstellen, das nennt sich Notfunk. Nun will man den Zeitlofs-Roßbacher Amateurfunkgegnern nichts Schlechtes wünschen aber auch in Deutschland ereignen sich lebensbedrohliche Katastrophen. Selbst im fränkischen Zeitlofs-Roßbach wäre dies möglich und unter Umständen wären die kommerziellen Mobilfunkbetreiber außerstande, Kommunikation herzustellen. Wäre es dann nicht von Vorteil, noch eine Alternative in Form eines Funkamateurs zu haben?
Viertens und letztens, man kann alle Argumente und Tatsachen über die Nichtschädlichkeit von Amateurfunk beiseite wischen und ignorieren, das ist des Lesers Berthold Richters gutes Recht aber man sollte einen weiteren Punkt bedenken:
Streiche Amateurfunk und setze Fremder.
Man kann sich jedoch auch offen damit auseinandersetzen und eine Einigung erzielen, anstatt in Mittelalterlicher Manier zu verteufeln und abzulehnen, was man nicht kennt.
Noch ein Punkt. Es ist eine Tatsache, dass beispielsweise in den USA die Zahl der Amateurfunklizenzen seit Jahren steigt. Man interessiert sich aus verschiedenen Gründen für dieses Betätigungsfeld. Es liegt aber nicht daran, dass die Amerikaner gemeinschaftlich einen an der Klatsche haben.
NachGedacht.Info

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Udo (Gast) - 5. Dez, 18:53

Ich weiß nicht so recht.

Antennen sind nichts schönes aber Es ist doch jedem seine Sache, was er tut.
Ich glaube nicht, daß die Antennen eines Funkers gleich die Umgebung grillen. Was ist mit den Mobilfunkmasten, Stromtrassen, Rundfunkantennen und ähnlichem?
Du hast aber recht, wer den Funk verteufelt und verbannt, der wird auch andere(s) ablehnen und das ist Tatsache!

Ich habe mir bei Wiki mal die Informationen angesehen. Sehr interessant, aber ich bleibe bei meinem Hobby!

Thorsten (Gast) - 5. Dez, 19:40

Amateurfunk

Da kann man als Funkamateur ja froh sein, nicht in diesem intolleranten Ort zu wohnen.

nachgedacht - 5. Dez, 20:57

In der Tat!

Bei seh Way, ich will auch auf die Kommentarmöglichkeiten hinweisen, Fazzebugg vorausgesetzt: https://www.facebook.com/pages/Zeitlofs-Ro%C3%9Fbach/116897888461498?fref=ts
Cornelia Braune (Gast) - 5. Dez, 21:16

Das ist doch Satire, oder?

Mein Onkel war früher Seemann und er hat dort gefunkt. Später hat er die Funkerei zu Hause als Hobby betrieben und uns Kindern gezeigt, wie sich die Welt anhört. Wir hatten eine Antenne, auf der sich im Herbst die Vögel versammelt hatten und im Winter manchmal Eiszapfen hingen aber es hat sich niemand im Dorf beschwert, es sei denn, das Morsen hat Samstag Abends Musikantenstadel gestört.
Diese Geschichte kann man nicht ernst nehmen, das ist derart peinlich für den Ort, man möchte sich fast fremdschämen.
Sie haben auch Recht, was Amateurfunk und Fremde angeht. Wehret den Anfängen!

Lg. Conny

Jens (Gast) - 6. Dez, 12:05

Amateurfunk in Roßbach

Nur dumm das ohne Technik nix geht und der Amateurfunk auch einen gewissen Stellenwert in der Bevölkerung einnimmt.Das was da gerade läuft ist beschämend für jeden Bürger dieses Landes.In einem Dorf bei Greding(ebenfalls Bayern) nähe Ingolstadt spielte sich vor vielen Jahren die gleiche Provinzposse ab nur mit dem Unterschied das da
ein Wanderprediger die Leute verrückt machte! Raus kam dann das der Prediger ein Scharlatan war und der Funkamateur niemandem schadet! Manchmal kommt mir hier so
der Gedanke das Naturwissenschaftliche Fächer in manchen Regionen Deutschlands nur auf
Antrag der Eltern gelehrt wird.

Bodo (Gast) - 6. Dez, 14:02

Superthema!

Ich bin kein Funker aber ich habe mich köstlich amüsiert.

Jüngst hörte ich das Gerücht von einem Zaun um ein Bundesland herum. Ich denke, daß an dem Gerücht ein Fünkchen Wahrheit dran ist.

RokkerMur - 13. Jan, 07:30

Wollen die auch keie Handymasten ?

Nur eine Frage.
Mich hat "zur Hölle" angelockt ;)

noone (Gast) - 10. Feb, 12:52

Beim smartföhn hört der Spass auf

Beim telefoniern hört der Spass auf, die Leute hatten bereits den Anschluss ans schnelle I-net gefährdet, hätten die nun auch für ein Funkloch gesorgt dann würden die anderen Holz sammeln gehen.

Grillparty
oh8xat (Gast) - 3. Sep, 15:04

handymast & amaterufunk antenne

Nicht lustig machen, sondern mit sachlichkeit begegnen.
In dieser Diskussion fehlen mir immer ein paar technische Argumente die aber der Pro-Funk Argumentation dienlich wären

a) regelmaessig wird mobilfunk als beispiel angefuehrt - aber vergessen zu erwähnen das ein händy 24 stunden am tag sendet
(und der funkmast eben auch)

im vergleich dazu ist die amateurfunk antenne die meiste zeit ihrer existenz im reinen empfangsbetrieb.
klar sendet der funker auch mal - aber selbst ein crazy dauerkontester muss mal schlafen, und auf klo gehen.

Macht den leuten klar, dass nur weil eine antenne sichbar ist - das nicht bedeutet das sie die ganze zeit strahlt.

Wenn die sensiblen das verstanden haben, kann man ihnen nochmal erzaehlen das kurzwellen deutlich harmloser sind als handy-mikrowellen.

Wenn sie das verstanden haben kann man ihnen nochmal erklären was richtwirkungen und abstand zum boden in bezug auf abstrahlwinkel fuer einfluss haben.

Wenn sie dass verstanden haben kann man nochmal darauf hinweisen das amateurfunkempfaenger so empfindlich sind das man nicht mit leistungen arbeiten muss die in irgendeiner form gefährlich sind.

Wenn sie dann noch aufmerksam zuhören dann erklaert denen mal was von den mittelwellensendern, unter denen sich ganze kleingartensiedlungen befinden und befanden (billbrook ist/war so ein ort) es sind keine krankheiten bekannt geworden
obwohl dort 100 fache leistungen und "grössere" antennen benutzt wurden...

...und so weiter.

Und bei alle dem nicht vergessen, das es elektrosensibilität als krankheitsbild gibt - bei seeeehr wenigen menschen.....es gibt leute denen es körperlich schlecht geht, dessen unbewusst ob da ein sender steht oder nicht... kein placebo effekt.

Darum sachlich bleiben. Nachvollziehbare argumente vorbringen. Ueber tatsächlich kranke leute lachen wuerde unserer Sache schaden.
Norbert (Gast) (Gast) - 11. Mai, 08:22

noch so ein "tödlicher" Funkamateur

wohnt in der Gemeinde Dittelbrunn im Landkreis Schweinfurt!
Dort zog eine Dame Unterschriften sammelnd - wie in Roßbach - durch die Gegend und erzählte auch (als FDP-Gemeinderätin - später vorzeitig ausgeschieden) ihren Ratskollegen, wie gefährlich Amateurfunk sei. Folge: Bebauungsplanänderungen.
Bevor ich es vergesse: während einer Gemeinderatssitzung klingelte ihr Handy in der Handtasche. O Herr, schmeiß' Hirn herunter!

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